Etwas fehlt …

Abb. 2 : Screen­shot des Recher­che­por­tals des Bun­des­ar­chivs inve­nio

Unab­hän­gig von ihrem Anspruch, Ver­gan­gen­heit mög­lichst umfas­send und in unter­schied­lichs­ten media­len For­men zu erhal­ten, blei­ben archi­va­li­sche Samm­lun­gen not­wen­dig unvoll­stän­dig, der durch sie eröff­ne­te Blick zwangs­läu­fig beschränkt. His­to­ri­sche Archi­ve über­neh­men – sofern es sich um öffent­li­che Archi­ve han­delt – über­wie­gend Doku­men­te von Behör­den, Kir­chen, Wirt­schafts­ver­bän­den, Hoch­schu­len und ande­ren (ihrem jewei­li­gen Auf­trag ent­spre­chen­den) Insti­tu­tio­nen. Und auch sofern ihr Samm­lungs- und Bewah­rungs­schwer­punkt nicht einer unmit­tel­ba­ren Gesetz­ge­bung, son­dern pri­va­ten Initia­ti­ven ent­springt, sind sie genö­tigt, das Zusam­men­tra­gen und Prä­sen­tie­ren zu begren­zen – Archi­vie­ren heißt auch Ord­nen.1 Was bis­lang über die Ver­ei­nig­te Lin­ke in ver­schie­de­nen der­ar­ti­gen Ein­rich­tun­gen zusam­men­ge­tra­gen wur­de, ist folg­lich in hohem Maße vom Archiv­auf­trag bezie­hungs­wei­se dem selbst gewähl­ten Archi­vie­rungs­schwer­punkt geprägt. Wäh­rend sich zum Bei­spiel nicht weni­ge Stadt­ar­chi­ve nach 1990 auch den Über­lie­fe­run­gen der Trans­for­ma­ti­ons­zeit wid­me­ten, zumin­dest Pro­to­kol­le loka­ler Run­der Tische bewahr­ten, fin­den sich dort nur sel­ten expli­zi­te Samm­lun­gen gera­de zu klei­ne­ren Orga­ni­sa­tio­nen aus dem Herbst 1989.2 Die Bestän­de des Bun­des­ar­chi­ves ent­hal­ten dage­gen zwar deut­lich mehr Mate­ri­al auch zur Ver­ei­nig­ten Lin­ken, doch auch die­ses weist einen auf­fäl­li­gen blin­den Fleck auf.

Eine Akte aus dem Bundesarchiv

In der Samm­lung Stif­tung Archiv der Par­tei­en und Mas­sen­or­ga­ni­sa­tio­nen in der DDR (SAPMO) ver­sam­melt das Bun­des­ar­chiv auch eini­ge klei­ne­re Ein­hei­ten zur Ver­ei­nig­ten Lin­ken, die im Rah­men der Digi­ta­li­sie­rungs­stra­te­gie der Ein­rich­tung inzwi­schen zumin­dest teil­wei­se sogar online ver­füg­bar gemacht wur­den. Die Ent­ste­hung der SAPMO lässt dabei eben­so wie die Zusam­men­set­zung des Archiv­gu­tes den Schluss zu, dass die­se Akten und Akten­tei­le über­wie­gend nicht von Mit­glie­dern der Ver­ei­nig­ten Lin­ken zusam­men­ge­tra­gen wur­den, son­dern im Wesent­li­chen auf Archi­vie­run­gen durch das SED-Par­tei­ar­chiv oder aber dem Zen­tra­len Staats­ar­chiv in Pots­dam zurück­ge­hen. Bei­de Ein­rich­tun­gen hat­ten bereits im Herbst 1989 unab­hän­gig von­ein­an­der damit begon­nen, wie in der Bestands­be­schrei­bung der SAP­MO-Unter­la­gen heißt,3 zugäng­li­che Mate­ria­li­en der ent­ste­hen­den Pro­test- und schließ­lich Par­tei­en­land­schaft zu sam­meln und auf­zu­be­wah­ren. Ledig­lich eine der dort über­lie­fer­ten Ein­hei­ten scheint direkt der Ber­li­ner VL-Struk­tur zu ent­stam­men : eine Samm­lung ver­schie­de­ner Schrei­ben von Ein­zel­per­so­nen und Insti­tu­ti­on an die Ver­ei­nig­te Lin­ke – meist Anfra­gen zur Über­sen­dung Mate­ria­li­en.4 Die Map­pen selbst ver­mö­gen dabei auf Wis­sens­lü­cken hin­zu­wei­sen, die sie zurücklassen.

Exem­pla­risch lässt sich dies anhand einer Aus­riss­samm­lung zei­gen, in der eines der staat­li­chen Archi­ve der unter­ge­hen­den DDR Pres­se­mel­dun­gen über ver­schie­de­ne Struk­tu­ren der ent­ste­hen­den Bürger*innenbewegung zusam­men­tru­gen.5 Auf Pro­to­koll­ab­schrif­ten, älte­ren und offen­bar nicht mehr benö­tig­ten Lite­ra­tur­lis­ten und ande­ren Papier­res­ten kleb­ten Mitarbeiter*innen hier um 1990 Zei­tungs­aus­schnit­te, die sich der ent­ste­hen­den Pro­test- und Par­tei­en­land­schaft (aber eben­so auch CDU, SDP/​SPD, F.D.P.) wid­me­ten. Die ins­ge­samt 234 Blatt umfas­sen­de Map­pe ent­hält auf 21 Blät­tern ins­ge­samt 31 Arti­kel zur Ver­ei­nig­ten Lin­ken (Arti­kel zu den Nel­ken und dem Bünd­nis ’90, mit denen die VL 1990 Bünd­nis­se ein­gin­gen nicht mit­ge­zählt). In drei Rich­tun­gen ermög­licht die­se Zusam­men­stel­lung einen Blick auf die Gren­zen bis­he­ri­ger Archi­va­li­scher Samm­lun­gen zur Ver­ei­nig­ten Lin­ken und damit ihres Ein­gangs in bun­des­re­pu­bli­ka­ni­sche Erinnerungen :

Mediale Blasen

Bereits ein ers­ter flüch­ti­ger Blick auf die in der Akte ent­hal­te­nen Fund­stel­len lässt eine star­ke Kon­zen­tra­ti­on der Samm­lung auf staat­li­che Medi­en der DDR erken­nen : So ent­stam­men annä­hernd zwei Drit­tel der über­lie­fer­ten Arti­kel dem bis­he­ri­gen Staats- und Par­tei­or­gan Neu­es Deutsch­land, wel­ches sich, wie ande­re regio­na­le Blät­ter, erst all­mäh­lich und ver­hält­nis­mä­ßig spät von den dif­fu­ser wer­den­den Par­tei­li­ni­en lös­te.6 Zwar öff­ne­te sich auch die­ses Blatt zuneh­mend gera­de dem lin­ken Spek­trum der Bürger*innenbewegung und druck­te meh­re­re Stel­lung­nah­men von VL-Mit­glie­dern sowie Inter­views ab, die Mehr­heit der erfass­ten Bei­trä­ge stell­te aller­dings ledig­lich klei­ne­re Arti­kel in den Rand­spal­ten des Blat­tes dar. Auch inhalt­lich kreis­ten die ers­ten Zei­tungs­be­rich­te zwar um das Selbst­ver­ständ­nis der VL, bil­de­ten aller­dings Zusam­men­fas­sun­gen von Journalist*innen.7 Arti­kel von VL-Mit­glie­dern datie­ren hin­ge­gen erst auf das ers­te Vier­tel­jahr 1990.8 Neben zwei Arti­keln in der eben­falls im Umbruch befind­li­chen Ber­li­ner Zei­tung9 umfasst das Kor­pus mit je einem Bei­trag aus der Wochen­post10 und der Neu­en Ber­li­ner Illus­trier­ten11 auch zwei Bei­trä­ge aus der Kate­go­rie begehr­ter Bück­wa­re, die sel­ten flä­chen­de­ckend zu ergat­tern waren. Das gesam­te Spek­trum oppo­si­tio­nel­ler Peri­odi­ka – neben loka­len Blät­tern ins­be­son­de­re dem noch exis­tie­ren­den Ber­li­ner tele­graph  – fehlt in die­ser Samm­lung hin­ge­gen eben­so wie die Regio­nal- und Lokal­pres­se jen­seits Ber­lins. Zwar kann hier­aus gefol­gert wer­den, dass es Mit­glie­dern der Ver­ei­nig­ten Lin­ken zuwei­len gelang Posi­tio­nen der­art öffent­lich­keits­wirk­sam zu plat­zie­ren, dass sie auch in in den gro­ßen Blät­tern der Repu­blik abge­druckt wur­den, aller­dings erscheint die­se Zusam­men­stel­lung wenig geeig­net den Blick auf die viel­fäl­ti­gen Ansät­ze auch inner­halb der VL zu wer­fen, der nicht durch die noch oft staats­tra­gen­de Pres­se regu­liert wurde.

Zeitraum der Sammlung

Auch in Bezug auf die zeit­li­che Aus­deh­nung der Samm­lung ist unschwer eine enge Begren­zung des Ent­ste­hungs­zeit­punkts über­lie­fer­ter Doku­men­te zu erken­nen. Obschon die Akte auch in eini­gen weni­gen Arti­keln zu den diver­sen Wahl­bünd­nis­sen des Jah­res 1990 Hin­wei­se auf die VL ent­hielt, ent­fie­len die pri­mär der Ver­ei­nig­ten Lin­ken gewid­me­ten Zei­tungs­aus­schnit­te auf vier – ent­schei­den­de, aller­dings nicht erschöp­fen­de – Mona­te an der Jah­res­wen­de 1989/​90. Obschon die Map­pe das gesam­te Wahl­jahr 1990 abzu­de­cken ver­spricht, kon­zen­trie­ren sich die Arti­kel zur hier inter­es­sie­ren­den Orga­ni­sa­ti­on vor­ran­gig auf die Mona­te Janu­ar und Febru­ar 1990 – den Volks­kam­mer­wahl­kampf und den Aus­tritt von Tho­mas Klein aus der Regie­rung Mod­row.12 Obschon die Pha­se zwi­schen Dezem­ber 1989 und März 1990 in nicht weni­gen Rück­schau­en als Hoch­pha­se bürger*innenbewegten Enga­ge­ments erin­nert wird, beschränk­ten sich die Akti­vi­tä­ten nicht allein der Ver­ei­nig­ten Lin­ken doch gleich­sam kei­nes­wegs auf die­sen engen Zeit­raum im Vor­feld der Volks­kam­mer­wah­len. Nicht allein, dass die zusam­men­ge­tra­ge­nen Doku­men­te vor­ran­gig einen Blick von außen auf die Ver­ei­nig­te Lin­ke wer­fen, die ent­hal­te­nen Infor­ma­tio­nen sind zudem, wie ein Teil der Lite­ra­tur zur Oppo­si­ti­ons­be­we­gung um 1989 hin­sicht­lich der VL,13 auf die Zeit bis zur Wahl des Kabi­netts de Mai­ziè­re limitiert.

Regionale Verteilung der Themen

Am her­vor­ste­chens­ten zei­gen sich die Gren­zen vie­ler Samm­lun­gen auch in die­ser Zusam­men­stel­lung anhand der regio­na­len Ver­tei­lung – wem gilt die Auf­merk­sam­keit ? Über­deut­lich zeich­ne­te sich hier eine erwart­ba­re Domi­nanz (83,9 %) des Schwer­punk­tes auf die VL in der Haupt­stadt der wan­ken­den Repu­blik bezie­hungs­wei­se den DDR-wei­ten Spre­che­rIn­nen­rat ab. Ledig­lich fünf der ins­ge­samt 31 Bei­trä­ge wid­me­te sich nicht den über­re­gio­na­len Ber­li­ner Struk­tu­ren. War dies bereits vor dem Hin­ter­grund der Zei­tungs­aus­wahl abzu­se­hen, wirkt sich die­se Zusam­men­stel­lung zugleich auf das Bild der Ver­ei­nig­ten Lin­ken und ihrer inne­ren Struk­tur aus :

Was berich­te­ten Zei­tun­gen über die Ver­ei­nig­te Lin­ken außer­halb Ber­lins ? Hat­te die VL im Janu­ar 1990 ein DDR-wei­tes Tref­fen nicht wie zuvor im Novem­ber in Ber­lin son­dern in Leip­zig abge­hal­ten,14 wid­me­ten sich wei­te­re Bei­trä­ge zur Ver­ei­nig­ten Lin­ken in der säch­si­schen Metro­po­le einer Akti­ons­wo­che gegen Rechts15, zu der auch das Städ­ti­sche Thea­ter Leip­zig und ande­re poli­ti­sche Orga­ni­sa­tio­nen auf­ge­ru­fen hat­ten. Ein zwei­ter Aus­schnitt aus der Ber­li­ner Zei­tung wid­me­te sich zunächst dem Leip­zi­ger Beginn des Pro­tes­therbs­tes sowie den Brü­chen in der dor­ti­gen Mon­tags­de­mons­tra­tio­nen – inhalt­li­che Kon­flik­te hat­ten dort teil­wei­se in meh­re­ren Demons­tra­tio­nen und Gewalt­ak­ten gemün­det.16 Autor Hans Schwen­ke nutz­te die­se Ent­wick­lung aller­dings zugleich, um auf mög­li­che Kon­se­quen­zen einer zügi­gen Über­nah­me markt­wirt­schaft­li­cher Wirt­schafts­struk­tu­ren hin­zu­wei­sen. Auch die bei­den zu Karl-Marx-Stadt über­lie­fer­ten Arti­kel krei­sen ledig­lich indi­rekt um Posi­tio­nen der dor­ti­gen VL-Basis­grup­pe : Die/​der Leser*in der Akte erfährt hier vor allem von einer Wahl­ver­an­stal­tung der Alli­anz für Deutsch­land an deren Rand es zu gewalt­sa­men Über­grif­fen der Ordner*innen auf Teil­neh­men­de einer Gegen­de­mons­tra­ti­on kam. Über­ein­stim­mend berich­te­ten Mit­glie­der der SPD und der Ver­ei­nig­ten Lin­ken davon, dass ihre Demons­tra­ti­on zunächst von Sympathisant*innen der Repu­bli­ka­ner ange­grif­fen wur­de, wobei DSU-Ord­ner mit Schlag­stö­cken Unter­stüt­zung gege­ben hät­ten.17 Ein­zig einer VL-Basis­grup­pe aus dem Nor­den der Repu­blik gelang es offen­kun­dig mit einem eige­nen inhalt­li­chen Schwer­punkt in das Gesichts­feld der Zeitungsleser*innen zu tre­ten. Um den 31. Janu­ar 1990 kleb­ten die­se eine kur­ze Notiz aus dem Neu­en Deutsch­land auf die Rück­sei­te eines alten Durch­schlag­pa­piers : Betriebs­rä­te­ge­setz gefor­dert18. Hier­in for­der­te die Ros­to­cker Basis­grup­pe einer­seits die Schaf­fung recht­li­cher Rah­men­be­din­gung für eine selbst­stän­di­ge Orga­ni­sie­rung von Arbeitnehmer*innen, vor allem aber einen Volks­kon­greß, in dem Betriebs­rä­te­initia­ti­ven, Bür­ger­ko­mi­tees, Stu­den­ten- und Sol­da­ten­rä­te sowie [die] Bür­ger­be­we­gun­gen zusam­men­tre­ten19, das wei­te­re poli­ti­sche Gesche­hen von unten gestal­ten sollten.

Zusammenfassung

So sehr Akten wie die­se den Blick auf die öffent­li­che Prä­senz der Ver­ei­nig­ten Lin­ken in Blät­ter­wald die­ser beweg­ten Zeit zu len­ken mögen, las­sen sie zugleich eine zen­tra­le Leer­stel­le : Eben­so wie die Mehr­zahl der Betrach­tun­gen zu klei­ne­ren Oppo­si­ti­ons­be­we­gun­gen am Vor­abend des Zusam­men­bruchs der DDR kon­zen­triert sich die­se Zusam­men­stel­lung vor­ran­gig auf eine kur­ze Hoch­pha­se der poli­ti­schen Prä­senz von Orga­ni­sa­tio­nen der Bürger*innenbewegung. Gleich­zei­tig ist nur wenig über das loka­le 1989 zu erfah­ren. Wird auf die­se Wie­se vor allem der Blick auf die stark von unten gepräg­ten Aus­hand­lungs­struk­tu­ren der Ver­ei­nig­ten Lin­ken getrübt, ergibt sich hier­aus auch ledig­lich ein ver­zerr­tes Bild von der Wahr­neh­mung der VL vor Ort. Denn wäh­rend das Neue Deutsch­land vor allem Ent­wick­lun­gen auf­griff deren Rele­vanz ihr als über­re­gio­nal erschien, konn­ten Leser*innen regio­na­ler Zei­tun­gen zuwei­len durch­aus mehr über die Ver­ei­nig­te Lin­ke erfah­ren. Ins­be­son­de­re das Feh­len jeg­li­cher oppo­si­tio­nel­ler Pres­se­er­zeug­nis­se ver­mag dar­über hin­aus viel über die Sammler*innen jedoch wenig über die Ver­ei­nig­te Lin­ke zu ver­ra­ten — war die­se doch zumeist in loka­le Bünd­nis­se, Gre­mi­en und Medi­en der ent­ste­hen­den Bürger*innenbewegung ein­ge­bun­den, gestal­te­te ihre Mit­glie­der (wie in Ros­tock) ört­li­che Zei­tun­gen aus die­sem Spek­trum teil­wei­se feder­füh­rend.20

Anmerkungen

1 Vgl.: Diet­mar Schenk : Klei­ne Theo­rie des Archivs. 2. Auf­la­ge, Stutt­gart 2014, S. 13 – 15.

2 Das Hal­len­ser Stadt­ar­chiv ver­zeich­net (in sei­ner Archiv­da­ten­bank) bei­spiels­wei­se in den Akten der Stadt­ver­wal­tung auch eine Samm­lung zum Run­den Tisch, die aller­dings, laut Archiv­da­ten­bank bis­lang ledig­lich teil­wei­se erschlos­sen sind. Da die Ver­ei­nig­te Lin­ke dort eben­falls ver­tre­ten war, sind aus den Akten sicher­lich Infor­ma­tio­nen zur loka­len Basis­grup­pe zu erhal­ten, ein umfas­sen­des Bild ihres Enga­ge­ments kann sich dort not­wen­dig nicht nie­der­ge­schla­gen haben. Stadt­ar­chiv Hal­le (Saa­le), A 3.29, Akten der Stadt­ver­wal­tung Hal­le, Rats­be­schlüs­se, URL : https://​secu​re3​.hal​le​.de/​a​r​c​h​i​v​/​h​z​e​i​g​.​F​A​U​?​s​i​d​=​2​E​2​1​E​1​E​C​2​3​&​d​m​=​1​&​d​o​k​r​e​f​=​7​&​r​e​f​=​2​1​7​&​a​u​f​t​=​A​+​3​.29++. In Ros­tock ent­stan­den Samm­lun­gen zu unter­schied­li­chen Strö­mun­gen der Bürger*innenbewegungen vor allem im Umfeld der Uni­ver­si­tät und sind heu­te in den Bestän­den des Uni­ver­si­täts­ar­chivs und der Ros­to­cker Geschichts­werk­statt nachweisbar.

3 Bestands­be­schrei­bung Bun­des­ar­chiv (BArch), SGY 20, Par­tei­en, Orga­ni­sa­tio­nen, Bewe­gun­gen in der Wen­de­zeit. URL : https://​inve​nio​.bun​des​ar​chiv​.de/​i​n​v​e​n​i​o​/​d​i​r​e​k​t​l​i​n​k​/​9​3​7​6​5​a​1​6​-​8​629 – 4e3d-a269-93d4eb­f60­b33/. Nach 1990 schloss das Bun­des­ar­chiv – infol­ge der Gründ­nung der Stif­tung Archiv der Par­tei­en und Mas­sen­or­ga­ni­sa­tio­nen in der DDR – Ver­trä­ge mit diver­sen Archi­ven und Insti­tu­tio­nen der ehe­ma­li­gen DDR, durch die deren Samm­lungs­gut über­nom­men und lang­fris­tig gesi­chert wer­den konnte.

4 BArch, SGY 20/​40, Par­tei­en, Orga­ni­sa­tio­nen, Bewe­gun­gen in der Wen­de­zeit, Brief­wech­sel der Ver­ei­nig­ten Lin­ken mit Ein­zel­per­sön­lich­kei­ten und Insti­tu­tio­nen (1990), URL : https://​inve​nio​.bun​des​ar​chiv​.de/​i​n​v​e​n​i​o​/​d​i​r​e​k​t​l​i​n​k​/​0​6​9​6​8​1​6​7​-​e​f​c​f​-​4​4​8​c​-​9​0​a​0​-​6​3​c​1​7​4​3​6​8​c​94/.

5 BArch, SGY 20/​94, Par­tei­en, Orga­ni­sa­tio­nen, Bewe­gun­gen in der Wen­de­zeit, Zei­tungs­aus­schnit­te zu Par­tei­en, Orga­ni­sa­tio­nen und Bewe­gun­gen (1990), URL : https://​inve​nio​.bun​des​ar​chiv​.de/​i​n​v​e​n​i​o​/​d​i​r​e​k​t​l​i​n​k​/​2​3​2​3​4​620 – 7870-459b-93a7-25f5a1a5b­da6/.

6 Unab­hän­gig von inne­ren Refor­men und Neu­aus­rich­tun­gen im Dezem­ber 1989 und den fol­gen­den Mona­ten, blieb die Zei­tung zumin­dest for­mal wei­ter­hin gebun­den und ging spä­ter (bis 2007) in den Besitz der PDS bezie­hungs­wei­se der Links­par­tei über. Vgl.: Bur­hard Cies­la (2012): Zur Geschich­te des Neu­en Deutsch­land. In : docup​e​dia​.de, 29.03.2012, URL : https://​pres​se​ge​schich​te​.docup​e​dia​.de/​w​i​k​i​/​N​e​u​e​s​_​D​e​u​t​s​c​h​l​a​n​d​_​V​e​r​s​i​o​n​_​1​.​h​tml .

7 Hier­zu zäh­len in der Akte vor allem : Lin­ke Initia­ti­ve begrüßt Appell Für unser Land. In : Neu­es Deutsch­land vom 1. Dezem­ber 1989, BArch, SGY 20/​94, fol. 49. Einem auf dem glei­chen Blatt über­lie­fer­ten Arti­kel von Andre­as Maly­cha aus der Jun­gen Welt ist ohne Titel erhal­ten wor­den : Aus­zug aus der Jun­gen Welt vom 14. Dezem­ber 1989, BArch, SGY 20/​94, fol. 49. Dane­ben ent­hält die Akte : Elke Schmidt­ke : Par­tei­en, Bür­ger­be­we­gun­gen und Reform­grup­pen. Ver­ei­nig­te Lin­ke. In : Neu­es Deutsch­land vom 20. Dezem­ber 1989, BArch, SGY20/​94, fol. 50.

8 Akti­ons­bünd­nis für eine sozia­lis­ti­sche Alter­na­ti­ve. Im Gespräch mit Dr. Tho­mas Klein, Ver­ei­nig­te Lin­ke. In : Neu­es Deutsch­land vom 8. Febru­ar 1990. BArch SGY 20/​94, fol. 48 ; Frank Täub­ner : Bil­li­ge Fern­seh­ap­pa­ra­te und teu­re Mie­ten kom­men über Nacht. In : Ber­li­ner Zei­tung vom 10. Febru­ar 1990. BArch, SGY 20/​94, fol. 67.

9 Ver­ei­nig­te Lin­ke erklärt ihren Regie­rungs­aus­tritt. In : Ber­li­ner Zei­tung vom 3. Febru­ar 1990. BArch, SGY 20/​94, fol. 67 ; Täub­ner, Bil­li­ge Fern­seh­ap­pa­ra­te (Anm. 8).

10 Win­fried Neu­bert : Wo ist der Novem­ber­geist ? In : Wochen­post Nr. 8/​1990. BArch, SGY 20/​94, fol. 65.

11 Hans Scher­ner – Ver­ei­nig­te Lin­ke. In : Neue Ber­li­ner Illus­trier­te vom 23. Febru­ar 1990. BArch, SGY 20/​94, fol. 64.

12 Sie­he hier­zu die inhalt­li­che Notiz zur Akte : BArch, SGY 20/​94 (Anm. 5).

13 Der Umstand, dass nicht weni­ge Arbei­ten zur Oppo­si­ti­on in der DDR sich vor­ran­gig auf die Zeit ein­schließ­lich der Volks­kam­mer­wah­len 1990 kon­zen­trie­ren, dürf­te wohl wesent­lich dar­auf zurück­zu­füh­ren sein, dass das offen­kun­di­ge Schei­tern – den Druck von unten nicht in par­la­men­ta­ri­sche Mehr­hei­ten umge­setzt zu haben – in die­sen Bei­trä­gen zumeist als fun­da­men­ta­ler Bruch und Mar­kie­rung des Nie­der­gangs erzählt wird.

14 Ver­ei­nig­te Lin­ke strebt Wahl­bünd­nis an. In : Neu­es Deutsch­land vom 30. Janu­ar 1990. BArch, SGY 20/​94, fol. 55 ; Ver­ei­nig­te Lin­ke beriet in Leip­zig. In : Neu­es Deutsch­land vom 30. Janu­ar 1990. BArch, SGY 20/​94, fol. 55.

15 Akti­ons­wo­che gegen Rechts. Bei­trag in unbe­kann­ter Zei­tung vom 3. Janu­ar 1990. BArch, SGY 20/​94, fol. 49.

16 Hans Schwen­ke : Gegen die Koali­ti­on der Unbe­dach­ten. In : Ber­li­ner Zei­tung vom 17. Janu­ar 1990. BArch, SGY 20/​94, fol. 60. Zu den zuwei­len hef­ti­gen Kon­flik­te um die Leip­zi­ger Mon­tags­de­mons­tra­tio­nen gera­de nach der Jah­res­wen­de 1989/​1990 fin­det sich ein aus­führ­li­cher Bei­trag auch inner­halb des Doku­men­ta­ti­ons­pro­jek­tes des Archivs Bür­ger­be­we­gung Leip­zig e.V.: http://​www​.mythos​-mon​tags​de​mons​tra​tio​nen​.de/​s​c​h​w​a​r​z​-​r​o​t​-​g​old.

17 Ver­ei­nig­te Lin­ke erstat­te­te Anzei­ge. In : Ber­li­ner Abend­blatt vom 3. März 1990. BArch, SGY 20/​94, fol. 62. Inzwi­schen online ver­füg­bar ist eine knap­pe Notiz im Ber­li­ner Maga­zin tele­graph : Kohl-Freun­de schla­gen zu. In : tele­graph Nr. 5/​1990. URL : https://telegraph.cc/archiv/telegraph‑5 – 1990-15/­kohl-freun­de-schla­gen-zu/.

18 Betriebs­rä­te­ge­setz gefor­dert. In : Neu­es Deutsch­land vom 31. Janu­ar 1990. BArch, SGY 20/​94, fol. 59.

19 Ebd.

20 Sie­he hier­zu unter ande­rem die Bei­trä­ge in : Chris­toph Kelz/​Hendrik Mayer/​Erhard Wein­holz : Sozia­lis­ti­sche Alter­na­ti­ve DDR 89. Die Initia­ti­ve für eine Ver­ei­nig­te Lin­ke in Tex­ten und Doku­men­ten. Ber­lin 2020 (Mate­ria­li­en 34), URL : https://​www​.rosa​lux​.de/​f​i​l​e​a​d​m​i​n​/​r​l​s​_​u​p​l​o​a​d​s​/​p​d​f​s​/​M​a​t​e​r​i​a​l​i​e​n​/​M​a​t​e​r​i​a​l​i​e​n​3​4​_​S​o​z​i​a​l​i​s​t​i​s​c​h​e​_​A​l​t​e​r​n​a​t​i​v​e​_​w​e​b​.​pdf.